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Denkmalpflege im Rheinland

Pressemeldung

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09. Dezember 2024 | Pressemeldung

Das Erbe der Braunkohleindustrie: länderübergreifendes Erfassungsprojekt ist online - 1185 Objekte im Rheinland

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

die folgende Pressemitteilung der Denkmalfachämter in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) informiert zum Abschluss der Projektförderung des Bundes über ein länderübergreifendes Erfassungsprojekt zur Braunkohleindustrie, das jetzt bereits überwiegend online erlebbar ist. Im Rheinland können aktuell 1185 Objekte über das Online-Portal KuLaDig besucht werden.

Die Erfassung im Rheinland wurde mit über einer Million Euro von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und an externe Wissenschaftler vergeben. Drei von insgesamt fünf Kategorien sind bereits abgeschlossen, so dass auf der Internet-Plattform KuLaDig des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) die Objekte der Kategorien Bergbau, Energiegewinnung und Sozialstrukturen bereits jetzt zusammen mit einer interessanten StoryMap zur Entwicklung der Braunkohlewirtschaft in Deutschland und besonders im Rheinischen Revier zu entdecken sind. Die Objekte der Kategorien Veredelung und Technische Infrastruktur sind ab August 2025 abrufbar. Insgesamt werden rund 2000 Objekte im Rheinland online einsehbar sein.

Welche der Objekte denkmalwert sind, entscheidet sich erst nach Abschluss der Erfassung. Denn diese Frage lässt sich nur mit dem Überblick über alle Objekte und deren Zusammenhänge entscheiden. Das LVR-ADR nimmt dazu frühzeitig Kontakt mit den betroffenen Kommunen auf.

Vereinzelt hat es aber bereits in früheren Jahren Unterschutzstellungen gegeben; so sind z.B. die beiden Brikettfabriken Carl und Wachtberg in Frechen oder die ehemalige Hauptverwaltung der Roddergrube AG in Brühl als Denkmäler geschützt.

Weiterführende Infos zum Rheinischen Projekt:
Homepage des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland

Aktuell finden sich 1185 Objekte im LVR-Portal:
KuLaDig - Rheinland

Zur Storymap:
KuLaDig - StoryMap

Foto zum Herunterladen:
Schaufelradbagger im Tagebau Garzweiler, Blick von Südwesten, Abbruchkante bei Borschemich, Foto: Silvia Margrit Wolf, LVR-ADR (JPG, 2,2 MB)




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Pressemitteilung aus Brandenburg, NRW, Sachsen und Sachsen-Anhalt:

Zeugnisse der Braunkohleindustrie im Lausitzer, Mitteldeutschen und Rheinischen Revier sind erfasst

Ergebnisse der Erfassungsprojekte zum Erbe der Braunkohleindustrie sind online!

Was bleibt von der Braunkohle, wenn ihr Abbau in den 2030er Jahren endet? Im Zeitraum Ende 2020 beziehungsweise Anfang 2021 bis Mitte 2024 liefen vier Erfassungsprojekte zum bergbaubedingten Kulturerbe in den heute noch aktiven Braunkohlerevieren in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Dokumentiert wurden alle braunkohlebezogenen Bauten und technischen Anlagen einschließlich ihrer landschaftlichen und städtebaulichen Kontexte, von Tagebaugroßgeräten über Kraftwerke, Brikettfabriken und Kohlebahnen bis zu Werksiedlungen und Restlochseen. Deutlich wurde dabei abermals: Die Braunkohleindustrie war nicht nur Arbeitgeberin, sie prägte Biografien und Identitäten – und sie veränderte die Landschaft grundlegend.

Hintergrund dieser Projekte ist das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG). Unter Federführung der Denkmalfachämter der beteiligten Länder sind in den Gebieten nach § 2 InvKG über 8000 materielle Zeugnisse der Braunkohleindustrie beschrieben, fotografiert und kartiert worden. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) förderte die Projekte in einem Umfang von fast sieben Millionen Euro mit dem Ziel, die landschafts- und kulturprägende Dimension der Braunkohleindustrie ganzheitlich zu erfassen und sichtbar zu machen sowie mögliche Nachnutzungspotentiale für ihre materiellen Relikte zu ermitteln.

Die Ergebnisse der vier Erfassungsprojekte sind länderübergreifend im Informationssystem KuLaDig* (kuladig.de) des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) einsehbar und ermöglichen allen Interessierten einen Überblick über die materiellen Zeugnisse des Braunkohlebergbaus im Lausitzer, Mitteldeutschen und Rheinischen Revier. Sie dienen der Bewahrung des Wissens nach dem Kohleausstieg über den bis heute wichtigen Wirtschaftszweig Deutschlands und leisten damit nicht nur einen Beitrag zur Vermittlung der Geschichte, sondern dienen auch der Erhaltung des Baubestands.

*KuLaDig (Kultur.Landschaft.Digital.) ist das LVR-Informationssystem über die Historische Kulturlandschaft und das landschaftliche Kulturelle Erbe. Die Objekteinträge der jeweiligen Bundesländer sind unter folgenden Links abrufbar:

KuLaDig - Brandenburg
KuLaDig - NRW/Rheinland
KuLaDig - Sachsen
KuLaDig - Sachsen-Anhalt
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Es grüßt freundlich aus dem Rheinland

Sabine Cornelius
Pressereferentin
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR)

Sabine.Cornelius@LVR.de
Tel. 02234 / 9854 549

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