Alle zwei Jahre feiert das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland den Rheinischen Tag für Denkmalpflege in einer rheinischen Kommune. Anliegen ist es, einem breiten interessierten Publikum möglichst alle Aspekte denkmalpflegerischen Handelns an einem konkreten Thema vorzustellen und dabei besonders die Arbeitsweisen des Fachamtes zu erläutern und vor den Denkmälern anschaulich zu machen. Vorträge und Führungen sollen Aspekte der regionalen wie der örtlichen Denkmallandschaft ins Bewusstsein rücken. 2024 nahmen wir das rheinische Jubiläum von 50 Jahren amtlicher Industriedenkmalpflege zum Anlass, in einer zweitägigen Veranstaltung einen Rück- und Ausblick zu werfen unter dem Motto "Industriedenkmalpflege weiter denken".
8. Rheinischer Tag für Denkmalpflege (Grafik: LVR-ADR)
50 Jahre amtliche Industriedenkmalpflege im Rheinland - Anlass zum Feiern, Rückschau zu halten und in die Zukunft zu blicken: "Industriedenkmalpflege weiter denken“ war das Motto des Rheinischen Tags für Denkmalpflege im Oktober 2024 im Stadtmuseum Düsseldorf. Rund 100 Teilnehmende folgten der Einladung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland.
"Stahlhof", Gaslaternen, Mannesmann-Komplex, der alte Handelshafen, ein dekorativ an die Rheinpromenade versetzter Kran, die Brückenfamilie: Beim Stadtrundgang zum Auftakt haben die LVR-Industriedenkmalpfleger*innen Saskia Gericke M.A., Dr. Ralf Liptau und Dipl.-Ing. Rasmus Radach sowohl die Geschichte als auch aktuelle Fragen der Industriedenkmalpflege zur Diskussion gestellt. Welche Ziele und Strategien verfolgte das Sachgebiet in seinen frühen Jahren - und haben sie heute noch Gültigkeit? Und: Wie sollten die Weichen für die Zukunft gestellt werden?
Zu Gast im Stadtmuseum Düsseldorf (Foto: Sabine Cornelius, LVR-ADR)
Im Tagungsteil tauschten sich die Fachleute aus dem gesamten Bundesgebiet über die anspruchsvolle gesellschaftliche Aufgabe aus, bedeutende Zeugnisse der Arbeits- und Produktionsverhältnisse angemessen für die Nachwelt zu erhalten. Dazu gehören nun schon seit 50 Jahren Relikte der Montanindustrie, des Verkehrs und der Energiewirtschaft, immer stärker auch die Zeugnisse der Informationsgesellschaft. Gemeinsam ist ihnen, dass sie teils riesige Ausmaße haben, teils massenhaft vorhanden sind, teils seriell gefertigt, teils prototypisch wegweisend sind.
Klar wurde in der Vielzahl an Vorträgen, die von den kulturgeschichtlichen Anfängen seit der Gründung des Deutschen Museums in München im Jahr 1903 über die Herausforderung für Kommunen bis zu den gigantischen Serverparks von Google und Microsoft reichten, dass die Industriedenkmalpflege vor ganz neuen Herausforderungen steht. Die ergeben sich zwangsläufig aus dem rasanten Wandel der Arbeits- und Produktionsverhältnisse.
Was davon soll aus Sicht der Denkmalpflege erhalten bleiben, nach welcher Methode die Auswahl insbesondere der jüngeren Objekte erfolgen? Diese hochkomplexe, im gesellschaftlichen Diskurs schwierige, aber auch bedeutende Aufgabe kommt im Rheinland den Mitarbeitenden des Sachgebiets Industriedenkmalpflege zu. Sie müssen die besonders bedeutenden Objekte erkennen und begründen in ihren wissenschaftlichen Gutachten deren Denkmalwert.
Die Veranstaltung zu 50 Jahren Industriedenkmalpflege diente auch der Würdigung des Lebenswerks von Axel Föhl, dem ersten Industriedenkmalpfleger im Rheinland. Zusammen mit seinem späteren Kollegen Walter Buschmann (gest. 2023) legte er beste Grundlagen für eine zukunftsfähige Industriedenkmalpflege im Rheinland.
Einen Überblick über das detaillierte Programm des 8. Rheinischen Tags für Denkmalpflege gibt unser Veranstaltungsflyer:
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Von einer der ersten mechanisierten Fabriken auf dem europäischen Festland, der 1783 gegründete Textilfabrik Cromford in Ratingen, bis hin zur 1999 (wieder)eröffneten Schwebebahnstation "Kluse" in Wuppertal: auf unserem Instagram-Kanal informieren wir Sie über herausragende Zeugnisse der Industrie und Technik. Im Fokus stehen dabei einerseits Denkmäler aus den Gründungsjahren des Sachgebiets Technik und Industriedenkmalpflege, wie beispielsweise der Mitte des 19. Jahrhunderts entstandene Duisburger Innenhafen oder der 1930 bis 1934 im Stil der Klassischen Moderne erbaute Hauptbahnhof in Oberhausen. Andererseits blickt die Reihe auch auf postindustrielle Zeugnisse der Infrastruktur, beispielsweise die Typentürme "Colonius" und den Fernmeldeturm in Wuppertal-Knüllenhahn, aber auch die in den späten 1970er Jahren entstandene "So-da-Brücke" in Euskirchen.
Erfahren Sie mehr über diese und weitere Bauten der Industrie und Technik und folgen Sie uns auf Instagram:
Seit 2013 haben wir alle Veranstaltungen zum Rheinischen Tag für Denkmalpflege in unserer Reihe der "Mitteilungshefte" publiziert. Diese Tagungsdokumentationen können kostenfrei über das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland bezogen werden. Für den 8. Rheinischen Tag für Denkmalpflege ist über die Art und Weise der Veröffentlichung noch nicht entschieden.
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