Ende April 2023 verabschiedete sich Dr. Elke Janßen-Schnabel in den Ruhestand, nach 35 Jahren Tätigkeit im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR). Im Anschluss an das Studium der Architektur an der RWTH Aachen, nach freier Mitarbeit in einem Architekturbüro, 2. Staatsexamen und kurzer Tätigkeit bei der Stadt Köln, entschied sie sich für den Weg in die Denkmalpflege und absolvierte ab April 1987 ein Volontariat im Rheinischen Amt für Denkmalpflege. Anschließend wirkte sie dann ab Juli 1988 zunächst mit an dem groß angelegten, Ende der 1970er Jahre im Vorfeld der Verabschiedung des nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetzes begonnenen Projekt der flächendeckenden Kulturguterfassung durch den Landeskonservator Rheinland. Im Mai 1989 war sie dann endgültig in der Abteilung Inventarisation angekommen und wurde dort auch gleich mit dem Aufgabenfeld betraut, welches sie ihr weiteres berufliches Leben intensiv beschäftigen sollte: Denkmalbereiche. Ein Aufgabenfeld, das der persönlichen Vorstellung in der "Denkmalpflege im Rheinland“ zufolge auch damals schon als "schwierig" galt. Die besondere Schwierigkeit in der Handhabung dieses Schutzinstrumentes des nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetzes liegt in der Komplexität des Weges, der von der denkmalfachlichen Begutachtung bis zur Verabschiedung einer kommunalen Denkmalbereichssatzung zurückzulegen ist und der, neben der fachlichen Expertise, auch ein hohes Maß an Kommunikations- und Vermittlungsarbeit erfordert. Damit ist nicht nur das zentrale Aufgabenfeld benannt, das Elke Janßen-Schnabel ihr ganzes Berufsleben im LVR-ADR begleitet hat, sondern auch zwei besondere Qualitäten ihrer Arbeit, die sich wie rote Fäden durch alle ihre beruflichen Tätigkeiten ziehen: Kommunikation und Vermittlung. Während der langwierigen, oft politisch aufgeladenen Prozesse bis zum Inkrafttreten einer Denkmalbereichssatzung (und natürlich auch noch darüber hinaus) wurde sie nie müde, bei allen Akteuren für die Ziele und die Akzeptanz des jeweiligen Denkmalbereichs zu werben. Unermüdlich war sie auch darin, die Ergebnisse und Erkenntnisse ihrer Arbeit zu Papier zu bringen. Befragt man den Bibliothekskatalog des LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, so erhält man eine eindrucksvolle, 124 Einträge lange Trefferliste mit von ihr verfassten Aufsätzen und Büchern. Texte zu zahlreichen einzelnen Denkmalbereichen finden sich hier ebenso wie grundsätzliche theoretische Überlegungen zu diesem besonderen denkmalfachlichen Aufgabenfeld und seinen zahlreichen Berührungspunkten mit Themen der städtebaulichen Denkmalpflege und des Kulturlandschaftsschutzes. In dieser Liste gibt es nur im Jahr 1997 eine kleine Lücke – zufällig jene Zeit, in der sie an ihrer Dissertation zu dem Thema "Planungsprogramme frühkolonialer englischer Städte in Nordamerika im Vergleich mit Konzepten französischer, niederländischer und spanischer kolonialer Niederlassungen" arbeitete, mit der sie 1998 an der Fakultät für Architektur der RWTH Aachen promoviert wurde.
Unter den vielen Publikationen von Elke Janßen-Schnabel seien vor allem zwei hervorgehoben: In dem 2016 in der Reihe der Arbeitshefte erschienenen Band "Denkmalbereiche im Rheinland“ sind alle bis zu diesem Zeitpunkt geschützten Denkmalbereiche dokumentiert, mit kurzen Texten, charakteristischen Fotos und einer kartographischen Darstellung des Umfangs. Auch die "erkannten", aber noch nicht rechtskräftig umgesetzten Denkmalbereiche finden sich in diesem wichtigen Überblickswerk, das die Vielfalt der rheinischen Denkmallandschaft auf eine besonders prägnante Weise vermittelt. Und ein weiteres Thema, das Elke Janßen-Schnabel über fast drei Jahrzehnte und noch bis in den Ruhestand hinein begleitete, war das ehemalige Regierungsviertel in Bonn. Der schon 1998 von ihr gutachtlich festgestellte Denkmalbereich wurde zwar bis heute nicht umgesetzt, doch aus ihrer gemeinsam mit Angelika Schyma, der ehemaligen Leiterin der Abteilung Inventarisation über lange Jahre geführten Beschäftigung mit diesem Thema, entstand noch jüngst ein wichtiger Überblick über den baulichen Bestand dieses einmaligen Zeugnisses deutscher Nachkriegsgeschichte, der 2024 als Arbeitsheft der rheinischen Denkmalpflege unter dem Titel "Das ehemalige Parlaments- und Regierungsviertel in Bonn: Topographie einer Demokratie" erschienen ist.
Von den vielen Denkmalbereichen, die Elke Janßen-Schnabel begutachtet hat, sei neben dem Regierungsviertel noch ein zweiter hier ausdrücklich erwähnt, denn er wirft ein großes Schlaglicht auf ein weiteres Aufgabenfeld, mit dem sie sich fast während ihres gesamten Arbeitslebens intensiv beschäftigt hat: die historische Kulturlandschaft. Der seit 2008 rechtskräftige Denkmalbereich "Siegaue: Stadt Blankenberg – Bödingen" umfasst nicht nur die beiden Ortskerne, sondern auch die historisch geprägte Kulturlandschaft zwischen ihnen. Die Begriffsbestimmung in § 2 DSchG NRW alte Fassung (bis 2022), dass neben "Garten-, Friedhofs- und Parkanlagen“ auch "andere von Menschen gestaltete Landschaftsteile“ als Baudenkmäler eingestuft werden konnten, ermöglichte es, auch historische Kulturlandschaften denkmalfachlich in den Blick zu nehmen. Diese Möglichkeit wurde Mitte der 1990er Jahre Grundlage eines engen interdisziplinären Diskurses zwischen dem damaligen Umweltamt des Landschaftsverbandes, dem Seminar für Historische Geographie an der Universität Bonn und den Denkmalämtern des LVR. Diesen intensiven Austausch zu Fragen der Erfassung, der Bewertung und des Schutzes historischer Kulturlandschaften verarbeitete Elke Janßen-Schnabel in zahlreichen Veröffentlichungen, Arbeitsgruppen und Tagungen. Die Auseinandersetzung mit dem Siebengebirge als historischer Kulturlandschaft spielte dabei eine besondere Rolle. Ein weiterer kulturlandschaftlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit waren historisch geprägte Flusslandschaftsbereiche, deren Bestand vielerorts durch die auf eine Renaturierung von Gewässern abzielenden Vorgaben der 2000 in Kraft getretenen Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Gemeinschaft in Frage gestellt wird. Die Rur mit ihren zahlreichen Mühlen- und frühindustriellen Anlagen stellte einen exemplarischen Schwerpunkt ihrer Beschäftigung mit diesem Thema dar. Die Auseinandersetzung mit historischen Kulturlandschaften zeigt zudem eine weitere Qualität, die Elke Janßen-Schnabels Arbeitsweise in vielen Bereichen prägte: Interdisziplinarität. Als ein Ergebnis des engen Austausches zwischen Umweltamt, Denkmalämtern und historischen Geographen entstand der Gedanke eines digitalen Kulturlandschaftskatasters, was schließlich zur Entwicklung der interdisziplinären Portals des LVR, KuLaDig, (Kultur.Landschaft.Digital) führte, das seit 2010 im Internet zur Verfügung steht. Als eine der Mitinitiatorinnen dieser Plattform engagierte sich Elke Janßen-Schnabel viele Jahre für die Mitwirkung des LVR-Amtes für Denkmalpflege im Rheinland bei dieser Datenbank. Aber auch ihre alltägliche Arbeit richtete sie oft interdisziplinär aus: So bezog sie bei der Begutachtung von Denkmalbereichen gerne auch das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege mit ein und erprobte selbst Arbeitsweisen der historischen Geographie. Vor allem die Analyse historischer Orts- und Landschaftsstrukturen mithilfe zahlreicher Karten entwickelte sich zu einem geschätzten Markenzeichen ihres Arbeitens. Die lange Zeit ihres Wirkens brachte es mit sich, dass dabei die charakteristischen, sehr zart differenzierend von Hand kolorierten Karten zunehmend von den Möglichkeiten digitalen Kartographierens abgelöst wurden.
Andere Zeugnisse ihrer Freude am graphischen Gestalten – die, wie man hört, im Ruhestand nun noch mehr zur Geltung kommt – konnte man in ihrem Büro besichtigen - einer jener Wunderkammern, in denen sich staunenswerte Materialien eines langen Arbeitslebens gesammelt hatten: ein Arbeitsplatz mit vielen historischen Schichten, wie er heute kaum noch im Amt anzutreffen ist. So hingen dort z. B. auch Zeichnungen von Details baufester Ausstattung der Drachenburg in Königswinter. Sie erinnerten daran, dass Elke Janßen-Schnabel zu Beginn ihrer Zeit im Rheinischen Amt für Denkmalpflege auch einen Bereich zu koordinieren hatte, der damals noch zur Abteilung Inventarisation gehörte: die zeichnerische Bauaufnahme.
Die roten Fäden "Vermittlung" und "Kommunikation" reichten selbstverständlich auch in den Kollegenkreis hinein. Geschätzt war ihr Architektenblick, insbesondere auf die Architektur der Nachkriegsmoderne. Zusammen mit Angelika Schyma, die die Beschäftigung mit dieser Architekturepoche zu einem Arbeitsschwerpunkt der Abteilung Inventarisation entwickelte, war Elke Janßen-Schnabel eine Vorreiterin bei der Vermittlung dieser Architektur auch innerhalb der Abteilung. Dabei konnte sie, die an der RWTH Aachen im Umfeld bedeutender Architekten der Nachkriegsmoderne wie Gottfried Böhm oder Fritz Eller studiert hatte, eine in der kunsthistorisch geprägten Kollegenschaft ungewohnte, architektonisch-entwerferische Perspektive auf diese Architektur vermitteln und so einen wichtigen Aspekt zu ihrem Verständnis beisteuern.
Ihre Bürotür stand Kolleg*innen wie auch Neuankömmlingen immer offen. Letztere begrüßte sie ausnahmslos mit dem Angebot, sie auf eine Dienstfahrt mitzunehmen, auf welcher man dann zuverlässig in das Thema Denkmalbereiche und in die Kunst, Ortsgrundrisse zu lesen oder denkmalfachlich relevante Beziehungen und Sichtachsen aufzuspüren, eingeführt wurde.
Schließlich war sie auch außerhalb des Amtes didaktisch tätig, 2003–2014 als Dozentin für den Regierungsbaureferendar-Lehrgang in Königswinter zu dem Thema "Aspekte der Denkmalpflege im Städtebau" und ab dem Wintersemester 2014 mit einer Vorlesung zum Thema "Denkmalrecht und kommunale Satzung" an der Architekturfakultät der Technischen Hochschule Köln.
Mit Elke Janßen-Schnabel hat nicht nur eine freundliche, hilfsbereite und überaus fachkompetente Kollegin das LVR-ADR verlassen, sondern auch die letzte Zeitzeugin einer bewegten Umbruchszeit der rheinischen Denkmalpflege infolge der Verabschiedung des nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetzes (1980).
Autor: Oliver Meys
Sein einjähriges Dienstjubiläum als wissenschaftlicher Referent in der Abteilung Inventarisation feierte Jakob Scheffel Anfang Mai dieses Jahres. Schon zu Beginn war er kein Unbekannter in der Abteilung, wurde er doch im Anschluss an sein Praktikum in unserem Haus schon in den Jahren 2017–19 hier als studentische Hilfskraft unter anderem mit der Bauakten- und Bildrecherche im Rahmen der Veröffentlichung zum Bauhaus-Jubiläum 2019 "Neues Bauen im Rheinland. Ein Führer zur Architektur der klassischen Moderne“ betraut. Schon damals zeigte sich sein tiefes Interesse an der Architekturgeschichte, welches sich auch im besonders sorgfältigen Studium der Quellen niederschlug.
Mit einem Beitrag zu einer Anwohnerbefragung zur Lebenswirklichkeit in den Siedlungen "Blauer Hof" und "Weiße Stadt“ von Wilhelm Riphahn und Caspar Maria Grod in Köln-Buchforst hinterließ Jakob Scheffel 2019 sichtbare Spuren in den Amtspublikationen, in der Dokumentation des 6. Rheinischen Denkmaltags in Köln zum Thema Neues Bauen, an dem die Studierenden des Kunsthistorischen Instituts der Kölner Universität aktiv beteiligt waren. In dem 2022 erschienenen 48. Band unseres Jahrbuchs trat er als Autor eines Aufsatzes über die Kölner Melanchthonkirche als multifunktionale Kirche des Neuen Bauens hervor, die er zugleich in seiner Masterarbeit bearbeitet hat. Das Thema Kirchen beschäftigt Jakob Scheffel weiterhin, so wurde er nach dem Abschluss seines Studiums 2020 mit seinem Promotionsvorhaben Teil der DFG-Forschungsgruppe "TRANSARA - Sakralraumtransformationen“. Parallel zu seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Referent kann Jakob Scheffel im Rahmen seiner Teilzeitstelle die Doktorarbeit zu den Kirchengebäuden in Deutschlands Braunkohlegebieten nun abschließen.
Im Laufe seiner bisherigen Dienstzeit hat er schon mehrere Gutachten über denkmalwerte Nachkriegskirchen verfasst, so eines zu St. Lambertus in Morschenich, das in eine Veröffentlichung auf der Online-Plattform geSchichten eingeflossen ist.
Geboren in Berlin, ist Jakob Scheffel in Freiburg aufgewachsen und zur Schule gegangen. Zum Studium der Kunstgeschichte und Geschichte kam er nach Köln und probierte währenddessen verschiedene mögliche Berufsfelder aus: auf ein Praktikum bei der Badischen Zeitung folgte ein solches beim Auktionshaus Kaupp in Sulzburg; auch in die Kölner Galerie Werner Klein und die Druckgraphische Abteilung des Wallraf-Richartz-Museums in Köln schnupperte er für jeweils ein paar Wochen hinein. Wir sind froh, dass er sich für die Denkmalpflege entschieden hat.
Als Gebietsreferent des Kreises Wesel hat Jakob Scheffel auch räumlich schon seinen Platz in der Inventarisation eingenommen. Als sehr engagierter und vielseitig interessierter Wissenschaftler ist er schnell zu einem festen Bestandteil des Kollegiums geworden. Wir freuen uns alle auf noch viele Jahre gemeinsamen Arbeitens und Forschens mit ihm.
Autorin: Anna Skriver
Am 1. April 2024 hat Dipl.-Ing. Tobias Lauterbach M.A. die Stelle eines wissenschaftlichen Referenten in der Gartendenkmalpflege angetreten und zugleich den Platz von Dipl.-Ing. Petra Engelen eingenommen, die wir bereits im Dezember 2023 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet haben. Unser neuer Kollege kommt in einer Zeit in die Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege (BKD), in der wir uns nach einem gefühlten Generationenwechsel mit sieben neuen Kolleg*innen im Referent*innenteam wieder zusammenfinden, das ebenso frische Denkmalschutzgesetz erschließen und vor der Einführung der eAkte im ganzen Amt Prozesse und Workflows in den Fokus nehmen, um sie für eine neue Epoche zu ertüchtigen.
Deshalb sind wir umso erfreuter, mit ihm einen wissenschaftlich ausgewiesenen und erfahrenen Denkmalpfleger gefunden zu haben, der sich fortan für Erhalt und Entwicklung des bedeutenden gartenkulturellen Erbes im Rheinland einsetzen wird.
Nach Abitur und Zivildienst in der Geburtsstadt Kulmbach begann Tobias Lauterbach im Jahr 2000 ein Diplomstudium der Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule Lippe und Höxter, das er 2005 mit einem gartendenkmalpflegerischen Entwicklungskonzept für eine historische Gartenanlage in Bamberg als Diplomarbeit abschloss. An der dortigen Otto-Friedrich-Universität konnte er anschließend seine Kenntnisse in Theorie und Praxis im Rahmen des Masterstudiums Denkmalpflege weiter vertiefen (Abschluss 2007). Ebenfalls in Bamberg boten sich gleich nach dem Studium während einer rund sechsjährigen Beschäftigung bei einem Planungsbüro für Landschaftsarchitektur und Gartendenkmalpflege zahlreiche Tätigkeitsfelder, die ihm für das spätere Berufsleben wesentliche Erfahrungen eintrugen: die Erstellung von Parkpflegewerken, Entwicklungs- und Pflegekonzepten sowie weiteren Expertisen zu historischen Gärten. Im Jahr 2013 kehrte Tobias Lauterbach zurück nach Nordrhein-Westfalen, wo er seither im Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Landeshauptstadt Düsseldorf für die denkmalgerechte Pflege und Entwicklung der historischen Garten-, Park- und Friedhofsanlagen – darunter der Schlosspark Benrath sowie zahlreiche Anlagen von Maximilian Friedrich Weyhe – verantwortlich war. Eine besondere Herausforderung stellte der Wiederaufbau der im Juni 2014 durch den Orkan "Ela“ großflächig geschädigten Anlagenteile dar, der für einige Jahre das wichtigste Aufgabengebiet des Kollegen in Düsseldorf war. Aus dieser intensiven Arbeitsphase resultieren zahlreiche Fachvorträge und Publikationen, die die strukturierte Vorgehensweise zur Wiederherstellung der wertbestimmenden und strukturgebenden Elemente der Gartendenkmäler dokumentieren.
Tobias Lauterbach kann somit im Umgang mit historischen Parks und Gärten auf zehn Jahre kommunale Praxis in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf zurückblicken und bringt dabei für das so wichtige Thema der Anpassung der "grünen Denkmäler“ an die Auswirkungen des Klimawandels ein breites und gut vernetztes Erfahrungswissen mit. Nicht zuletzt aufgrund seines Engagements und der aktiven Vermittlungstätigkeit u.a. im Arbeitskreis Historische Gärten und im Landesverband Rheinland der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL e. V.) ist Tobias Lauterbach im LVR-ADR ein lange schon geschätzter Kollege.
Wir heißen Tobias Lauterbach herzlich willkommen, freuen uns auf seine Ideen und auf die gemeinsame Arbeit!
Autorin: Claudia Euskirchen
Sandra Hormes bereichert die Inventarisation seit Anfang Dezember 2023. Ihre Ausbildung als Bürokauffrau absolvierte die in Tarnowitz (Polen) geborene und als Kind ins Rheinland umgesiedelte Kollegin 2010–2013 an der wirtschaftsnah ausgerichteten Rhein-Erft Akademie in Hürth. Im Anschluss konnte sie über mehrere Jahre in der Büroorganisation des Malermeisterbetriebs Coloria GmbH unterschiedlichste Erfahrungen sammeln, bevor sie als kaufmännische Sachbearbeiterin bei PSI Personalservice in der internationalen Vertriebsorganisation und -abwicklung ihre Kompetenzen weiter ausbaute. Als Kanzleiassistentin nahm sie nach ihrer Elternzeit für ihre beiden Söhne ihre Bürotätigkeit mit den wiederum andersgearteten Anforderungen an Organisation und Schriftverkehr in einer Rechtsanwaltskanzlei wieder auf. Mit diesen vielfältigen Berufserfahrungen punktete Sandra Hormes bei ihrer Bewerbung. Doch zu den fachlichen Qualitäten kommt ihre gewinnende und zupackende Art, mit der sie schnell alle Kolleginnen und Kollegen für sich einnahm. In kürzester Zeit arbeitete sie sich in die komplexen Amtsstrukturen und besonders die Fachdatenbank BoDeOn ein und wurde zur gefragten Ansprechpartnerin vor allem für die dortige digitale Ablage im Rahmen der Unterschutzstellungsverfahren. Darüber hinaus liegen viele weitere abteilungsinterne Abstimmungen und Aufgaben in ihren Händen, unter anderem die Organisation des Rheinischen Denkmaltages 2024 im Stadtmuseum Düsseldorf. Zu ihrer Freude an der Suche nach guten und praktikablen Lösungen für die Umsetzung gesellen sich Neugier und Interesse an den Inhalten der Tagung zum 50-jährigen Jubiläum der Industriedenkmalpflege im Rheinland. Mit Sandra Hormes haben wir eine hochmotivierte neue Kollegin gewonnen, mit der wir hoffentlich noch viele gemeinsame Projekte und die zahlreichen täglichen Anforderungen des Amtsalltags gemeinsam bewältigen werden.
Autorin: Anna Skriver
Vom 01.09.2002 bis zum 30.04.2024 war Dr. Ludger J. Sutthoff Abteilungsleiter im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR). Nach insgesamt fast dreieinhalb Jahrzehnten in der amtlichen Denkmalpflege tritt er nun in den Ruhestand.
Ludger J. Sutthoff blickt auf eine langjährige und ereignisreiche denkmalpflegerische Berufserfahrung zurück. Den gebürtigen Offenbacher führte nach dem Abitur 1977 in seiner Heimatstadt das Studium der Kunst- und Architekturgeschichte, Klassischen Archäologie und Mittleren und Neueren Geschichte an die Julius-Maximilians-Universität nach Würzburg sowie an die Universitäten in Wien und Saarbrücken. Dort wurde er im April 1989 mit der Arbeit "Gotik im Barock. Zur Frage der Kontinuität des Stils außerhalb seiner Epoche (Möglichkeiten bei der Stilwahl)" promoviert.
Seine ersten Erfahrungen als Denkmalpfleger sammelte Ludger J. Sutthoff mit der Erfassung von Kulturdenkmälern, zunächst für die Stadt Alzey in Rheinland-Pfalz und im Anschluss daran für das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege im ehemaligen Bezirk Cottbus. Diese erste Berufserfahrung führte dann auch erfolgreich zu einer Festanstellung als Gebietsreferent in der Inventarisation im Thüringischen Landesamt für Denkmalpflege. Nach mehreren Jahren konnte er dort seinen Erfahrungsschatz auch als Referent in der praktischen Denkmalpflege erweitern. Ab 2001 wurde ihm ferner die stellvertretende Referatsleitung übertragen. Bevor Ludger J. Sutthoff in das LVR-ADR wechselte, konnte er demnach Erfahrungen sowohl in der Inventarisation als auch in der praktischen Anwendung von Denkmalpflege vorweisen.
Am 01.09.2002 begann er als neuer Leiter der Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege (BKD) seinen Dienst in der Abtei Brauweiler. Neben der Leitungsfunktion betreute er über viele Jahre dort auch noch ein Gebietsreferat, um die seinerzeit personell etwas ausgedünnte Abteilung zu unterstützen. Seine Erfahrungen in der praktischen Denkmalpflege sind dabei in vielfältige Publikationen des Amtes eingeflossen.
In die Zeit der Abteilungsleitung in der BKD fällt ab 2005 auch eine seiner erfolgreichsten Leistungen: die Konzeption und Durchführung der über das Rheinland hinaus bekannten Fortbildungsreihe "Kölner Gespräche zu Architektur und Denkmalpflege". In enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Norbert Schöndeling vom Lehrgebiet Denkmalpflege der Fakultät Architektur an der Technischen Hochschule Köln hat er insgesamt 33 Veranstaltungen in den vergangenen 16 Jahren geplant, durch einführende Beiträge bereichert und moderierend begleitet sowie seit 2012 auch die Publikation der Fortbildungsreihe redaktionell betreut. Das Ziel der Fortbildungsreihe, qualitätvolle und nachhaltige Denkmalpflege durch regelmäßige Weiterbildung von Unteren Denkmalbehörden, Planenden, Eigentümer*innen und Ehrenamtlichen zu realisieren, ist in den vergangenen Jahren mehr als erfolgreich umgesetzt worden und hat nicht zuletzt durch die Fülle an und den Ideenreichtum der beiden Organisatoren für Themen einen wesentlichen Beitrag zur Vermittlungsarbeit des LVR-ADR geleistet. Ab 2006 weitete Ludger J. Sutthoff den Fortbildungsauftrag des Amtes auch auf das sogenannte Kompetenznetzwerk Denkmalpflege des Bau- und Liegenschaftsbetriebes (BLB) Nordrhein-Westfalen aus, um allen Kolleg*innen des BLB, die mit der Betreuung von Maßnahmen an landeseigenen Denkmälern betraut sind, die Ziele und Arbeitsweisen der amtlichen Denkmalpflege näher zu bringen. Das seit der Corona-Pandemie eingeschlafene Format eines zweimal jährlich stattfindenden Austauschs sollte dringend wieder aufgegriffen werden, weil die Kenntnis und das Verständnis für die Anliegen der Denkmalpflege auch bei der öffentlichen Hand nicht fraglos vorhanden sind. Ludger J. Sutthoff hat hier wesentliche Pionierarbeit vollbracht.
Am 15. April 2014 wechselte er noch einmal das Aufgabengebiet und leitete fortan die Abteilung Restaurierung des LVR-ADR. Mit ihren beiden Werkstätten für Objekte aus organischem Material (Holz, Gemälde/Skulptur, Kunststoffe) und für Objekte aus anorganischem Material (Wandmalerei/Stein, Glas/Keramik, Metall) eröffnete sich ihm noch einmal ein neues Betätigungsfeld mit einem breiten Beratungsspektrum. Vom künstlerisch von Joseph Beuys gestalteten Mahnmal aus dem alten Kirchturm in Meerbusch-Büderich bis zum jüngst in die Werkstatträumlichkeiten aufgenommenen niederrheinischen Altarretabel des Antoniusaltars von 1510 aus dem Xantener Dom, immer wieder ermöglichte die Arbeit in der Abteilung Restaurierung spannende Projekte für restauratorische Untersuchungen oder exemplarische Forschungsrestaurierungen sowie Workshops zu spezifischen restauratorischen Fragestellungen, die er als Abteilungsleiter stets begleitet und befördert hat. Die Abteilung Restaurierung verdankt Ludger J. Sutthoff nicht zuletzt die Anhebung aller Restaurator*innen-Stellen auf das Niveau wissenschaftlicher Referent*innen. Den langwierigen Prozess der längst überfälligen Angleichung hat er in beeindruckender Weise vorbereitet und durch den Verwaltungsdschungel mit der erforderlichen gleichmütigen Beharrlichkeit begleitet. Das erfolgreich umgesetzte Projekt ließ letztlich allen Kolleg*innen in der Restaurierung die ihnen seit Jahren gebührende Wertschätzung zuteilwerden.
Neben seinen hauptamtlichen Aufgaben engagierte sich Ludger J. Sutthoff vielfach auch in amtsinternen Projekten. Mehrere Jahre arbeitete er zum Beispiel in dem Projekt WordNetzKultur, einem Thesaurus, welcher für alle Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes ein einheitliches Vokabular für Datenbankprojekte zur Verfügung stellt. Äußerst engagiert vertrat er die Abteilung Restaurierung außerdem in der Redaktion der amtseigenen Zeitschrift "Denkmalpflege im Rheinland", in der er die Beiträge für eine Vierteljahresausgabe akquirierte und redaktionell betreute. Vielfach entstanden hierdurch Themenhefte mit konservatorisch-restauratorischen Schwerpunkten, wodurch insbesondere auch die Leistungen der Abteilung Restaurierung hervorgehoben wurden. Und ein besonderes Anliegen war es ihm immer, für das Thema Barrierefreiheit im Denkmal zu sensibilisieren und eine Vereinbarkeit beider öffentlicher Belange durch innovative Lösungen voranzutreiben.
Wir verabschieden unseren langjährigen Kollegen mit großem Respekt für seine Arbeit in der Denkmalpflege in den nun verdienten Ruhestand und wünschen ihm für seine Zukunft alles erdenklich Gute.
Autorin: Andrea Pufke
Vor fast 25 Jahren, am 1. Juli 1999, hat Dipl.-Rest. Marc Peez im damaligen Rheinischen Amt für Denkmalpflege seine Stelle als Restaurator in der Restaurierungswerkstatt I für Gemälde und Holzskulptur angetreten. Zum 1. Mai übernahm er nun die Leitung der Abteilung Restaurierung.
Marc Peez wusste schon früh, dass er Restaurator werden wollte. Nach dem Abitur in Marsberg absolvierte er im dort ansässigen elterlichen Restaurierungsatelier den größten Teil seines damals noch erforderlichen dreijährigen Pflichtpraktikums, das für die Aufnahme eines restaurierungswissenschaftlichen Studiums Voraussetzung war. Das Denkmalamt hat er dabei schon in der Endphase seines Praktikums in den Amtswerkstätten in Brauweiler von Februar 1993 bis Juni 1994 kennengelernt. Es folgte ein Studium der Konservierung und Restaurierung von Kunst und Kulturgut in der Studienrichtung Gemälde/Skulptur in den Jahren 1994 bis 1999 an der Fachhochschule in Köln, das er mit einer Diplomarbeit über Marouflagemalereien von Karl Christian Andreae im Schloss Sinzig (1863-1865) abschloss.
Frisch von der Hochschule trat er seine Stelle als Amtsrestaurator an und berät seither rheinlandweit vornehmlich Kirchengemeinden und bischöfliche Bauämter, aber auch Denkmalbehörden und private Denkmaleigentümer*innen bei der Konservierung und Restaurierung von denkmalgeschütztem Kunst- und Kulturgut. 2004 übernahm er die kommissarische Leitung der Restaurierungswerkstatt für Gemälde und Holzskulptur, seit 2006 leitete er die neu benannte Restaurierungswerkstatt für organische Materialien. Darunter fallen die im Amt mit Fachexpertise ausgestatteten Materialgruppen Holz, Gemälde/Skulptur und seit wenigen Jahren auch moderne Materialien, insbesondere Kunststoffe.
Marc Peez Spezial- und Hauptforschungsgebiet sind mittelalterliche Skulpturen und Altarretabel. Sein breitgefächertes Wissen sowie die im Rahmen von Maßnahmen gewonnenen Erkenntnisse über die Objekte und deren Herstellungstechniken sind in zahlreiche Vorträge sowie kleinere und größere Publikationen des Amtes eingeflossen. Darüber hinaus publizierte er aber auch in überregionalen restauratorischen Fachzeitschriften oder vertrat das Fachamt auf internationalen Kongressen. Es gelingt dem Kollegen auch immer wieder, spannende und die denkmalpflegerisch-restauratorische Praxis weiterführende Projekte für das LVR-ADR zu initiieren. In dem jüngsten, grenzüberschreitenden Projekt "Marks on Art" erfasst Marc Peez zusammen mit weiteren Kolleg*innen der Abteilung für das LVR-ADR Zunftmarken des in seiner Dichte einzigartigen Bestandes von 36 Antwerpener Altarretabel in denkmalgeschützten Kirchen des Rheinlandes. Die Erfassung fließt aufgrund des einzigartig großen Bestandes als wesentliches Teilprojekt in eine vom Niederländischen Institut für Kunstgeschichte geführte Datenbank zur Erforschung von Beschaumarken ein, um sie der internationalen Forschung dauerhaft zugänglich zu machen. Mit dem Projekt soll das Verständnis des Zunftwesens im Antwerpen des 16. und 17. Jahrhunderts sowie Bezüge der Altarretabel untereinander und mit anderen Kunstwerken wie Tafelgemälden und Einzelskulpturen erforscht werden. Und nahezu selbstredend sind erste Erfahrungen und Einsichten aus diesem Projekt, hier speziell zu einem Altarretabel mit über 60 Schlagmarken, schon in einer ersten Veröffentlichung zu dem Thema vorgestellt worden.
Sein engagiertes Interesse an der Vermittlung von Arbeitsergebnissen führte letztlich auch dazu, dass Marc Peez die Redaktion der amtseigenen Zeitschrift "Denkmalpflege im Rheinland" seit 2017 tatkräftig unterstützt. Ein Gewinn für alle sind ferner seine anschaulichen und kurzweiligen Führungen zu Objekten in den Werkstätten des Amtes, die das LVR-ADR beratend betreut oder an ihnen exemplarische Forschungsrestaurierungen vornimmt. Und stets gekonnt und kompetent erläutert er denkmalpflegerisch-restauratorische Themen auch vor laufender Kamera für Medienberichterstattungen jedweder Art.
Die dringende Nachwuchsförderung im Bereich Restaurierung in der Denkmalpflege ist Marc Peez ein besonderes Anliegen. So betreute und betreut er zahlreiche Diplom-, aber auch Bachelor- und Masterarbeiten am Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der TH Köln und der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen und ermöglicht studentische Semesterprojekte in den Werkstätten des Amtes. Nicht zuletzt bei der Ausbildung von Volontär*innen im Denkmalamt, speziell im eigens für die Restaurierung geschaffenen Volontariat, sowie von Praktikant*innen vor Beginn eines Studiums der Konservierung und Restaurierung wirkte er schon als Teamleitung intensiv mit.
Mit Marc Peez gewinnt die Abteilung Restaurierung einen im Amt breit vernetzten, klugen und konstruktiven, sehr engagierten und allseits beliebten Kollegen als neuen Leiter. Seine stets wertschätzende Führungsfähigkeit kann er nun noch einmal auf übergeordnete Themen der Abteilung ausweiten. Wir wünschen unserem Kollegen viel Erfolg mit seiner neuen Aufgabe.
Autorin: Andrea Pufke
Zum Jahresende 2023 tritt Dipl.-Ing. Petra Engelen ihren wohlverdienten Ruhestand an. Sie hat fast dreißig Jahre die Praktische Gartendenkmalpflege in Brauweiler repräsentiert und war die erste Inhaberin der 1995 beim LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) eingerichteten Stelle für diese Fachexpertise.
Petra Engelen ist gebürtige Viersenerin mit niederländischer Staatsbürgerschaft. Nach einem Praktikum in der Stadtverwaltung ihrer Heimatstadt studierte sie von 1982 bis 1989 Landespflege – vergleichbar dem heutigen Studiengang Landschaftsplanung – an der Gesamthochschule Essen.
Prägende Einflüsse und Schwerpunkte im Studium ergaben sich zum einen durch die in jener Zeit erstarkende Ökologiebewegung, welche Petra Engelen zum Thema ihrer Diplomarbeit über die Frage der Renaturierung des Elmpter Baches südlich des niederrheinischen Brüggen brachte. Zum anderen entdeckte und entwickelte sie ihr Interesse an der Geschichte der Gartenkunst, insbesondere an der italienischen, in der Zeit der Renaissance. Die Idee, nach Abschluss des Studiums nach Italien auszuwandern und eine Schule für Restaurierung historischer Gärten in Florenz zu besuchen, musste aufgeschoben werden. Denn stattdessen trat Petra Engelen 1989 ihre erste Stelle beim Landschaftsverband Rheinland an. Als Landschaftsplanerin beim damals noch zum LVR gehörenden Straßenbauamt in Köln-Poll befasste sie sich mit der Planung ökologischer Ausgleichsmaßnahmen, der Erstellung landschaftspflegerischer Begleitpläne und machte die später so wichtigen Erfahrungen hinsichtlich der Berücksichtigung der Belange des Naturschutzes.
Zur Denkmalpflege gelangte sie 1995, in einer Zeit also, als in Deutschland die ersten Denkmalfachämter eigene Stellen für das Sachgebiet Gartendenkmalpflege einrichteten – so auch am (damals noch) "Rheinischen Amt für Denkmalpflege" des LVR, dem Petra Engelen seitdem angehört. Der Wechsel von der von Teamarbeit geprägten Praxis der Landschaftsplanung zur damals noch ausgeprägt individuellen Arbeitsweise der Referent*innen im Fachamt – in der der Aufgabenbereich der Gartendenkmalpflege bis dahin von Architekt*innen und Kunsthistoriker*innen wahrgenommen wurde – bedeutete keine geringe Herausforderung, der sich Petra Engelen aber von Beginn an und mit baldigem Erfolg stellte: Als ein Meilenstein ihrer beruflichen Laufbahn entpuppte sich eine Pressefahrt im Oktober 1997 zu drei bedeutenden rheinischen Gartendenkmälern, dem Schillingspark in Düren sowie Garten und Park von Kloster Langwaden und Schloss Dyck, beide im Rhein-Kreis Neuss - anlässlich der für das Jahr 2002 geplanten, dezentralen Landesgartenschau, auf der die Idee zur Einrichtung eines Zentrums für Gartenkunst und Landschaftskultur auf Schloss Dyck geboren wurde. Die Realisierung dieser (Siftungs)Idee, in deren Zuge auch die historische Parkanlage des Schlosses wiederhergestellt wurde, sollte Petra Engelen ihr ganzes Berufsleben lang denkmalpflegerisch begleiten. Weitere wichtige Projekte, die sie in ihrer beruflichen Laufbahn mit anstoßen konnte, waren die Initiativen zur zweijährlich stattfindenden Informationsveranstaltung für private Gartendenkmaleigentümer*innen sowie zur sogenannten Parkleiterrunde. Denn nur allzu deutlich wurde anlässlich der Intensivierung der Ortstermine zu den grünen Denkmälern, dass die Eigentümerschaft vorrangig mit ihren Häusern befasst war, die umgebenden Gärten aber eher selten im Fokus der denkmalpflegerischen Bemühungen standen. Ein wiederkehrendes Thema war deshalb auch mit dem intensiven Werben für das Instrumentarium der Parkpflegewerke gesetzt, mit denen denkmalpflegerische Zielstellungen für denkmalgeschützte Park- und Gartenanlagen im Rheinland fortan in systematischer Weise ausgearbeitet und festgelegt werden sollten. Ein für Petra Engelen schmerzliches Desiderat bleibt in diesem Zusammenhang bis heute der Umstand, dass die bekannten Denkmalförderprogramme zwar sehr wohl Gelder für die Instandsetzung denkmalgeschützter Parks und Gärten bereitstellen, nicht jedoch für deren Pflege. Schmerzlich schlägt ebenfalls der Verlust zahlreicher Orangerien und Gartenhäuser zu Buche; umso erfreulicher, dass nach jahrelanger Arbeit Ende 2023 schließlich auch die maßgeblich unter Mitwirkung von Petra Engelen entstandene Publikation zu den Gartenhäusern im Rheinland veröffentlicht werden konnte.
Ihrer Nachfolge hinterlässt Petra Engelen ein dichtes, über Jahre hinweg aufgebautes und gut gepflegtes Netzwerk zwischen dem LVR-ADR und den zahlreichen Partner*innen und Akteur*innen im Bereich der Gartendenkmalpflege, unter denen die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. besondere Erwähnung verdient. Und wir alle werden ihren Appell verinnerlichen, dass es weiterhin und in verstärktem Maße der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema bedarf. Denn auch nach bald 30 Jahren der institutionalisierten Gartendenkmalpflege im Rheinland ist im allgemeinen öffentlichen Bewusstsein noch immer nicht verinnerlicht, dass auch historische Parks und Gärten Denkmalstatus erlangen können und entsprechend fachlich fundierte Pflege benötigen – was im Bereich der Baudenkmalpflege schon eher als selbstverständlich gilt.
Nach einem langen Berufsleben im Dienst des gartenkulturellen Erbes im Rheinland plant unsere geschätzte Kollegin fortan vor allem mehr Zeit in ihrer zweiten Heimat Italien zu verbringen. Wir freuen uns darauf, von Petra Engelen zu lesen und zu hören, danken für die geleistete Arbeit und wünschen ihr alles Gute für einen neuen, interessanten Lebensabschnitt.
Autor*innen: Fabian Kröning, Claudia Euskirchen
Natalia Wehler M.A. ist neue Referentin für digitales Kulturerbe und Denkmalinformationssysteme am LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR). IT-Kompetenz und Digitalisierung gehören auch in der Denkmalpflege zu den dringenden Erfordernissen. Das LVR-ADR nutzt die Mediendatenbank MediaFiler des LVR-Dezernates Kultur und landschaftliche Kulturpflege sowie – zusammen mit der Bodendenkmalpflege – das GIS-basierte Denkmalinformationssystem BoDeOn. Die Einführung eines Dokumenten-Management-Systems steht bevor. Um die Herausforderungen der digitalen Transformation professionell zu gestalten, hat das LVR-ADR durch Stellenumwandlung eine neue Fachkompetenzstelle geschaffen. Natalia Wehler hat nach einer Ausbildung zur staatlich geprüften Multimedia-Informatikerin ein Studium der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Informationsverarbeitung an der Universität zu Köln absolviert. Sie beschäftigte sich mit Fragestellungen der Digitalisierung, digitalen Archiven und Langzeiterhaltung digitaler Daten ebenso wie mit Informationssystemen, Datenbanken und Content-Management-Systemen, zumeist im Kontext von Wissenschaft und Bildung. In angestellter und freiberuflicher Tätigkeit unterstützte sie Firmen und Institutionen bei ihren IT-Vorhaben und verfügt über Erfahrungen im Wissensmanagement und in der Vermittlung. Durch ihre Fachkenntnisse und berufliche Erfahrung prädestiniert, wird Frau Wehler das LVR-ADR bei der strategischen Konzeption und der praktischen Umsetzung im Prozess der Digitalisierung unterstützen. Wir freuen uns sehr über unsere neue Kollegin und über die fachliche Verstärkung unseres Teams.
Autorin: Ulrike Heckner
Seit dem 01.04.2023 ist Mag. Barbara Wunsch M.A. als wissenschaftliche Referentin in der Bau- und Kunstdenkmalpflege tätig und hat sukzessive die fachliche Beratung der Denkmalbehörden im Kreis Viersen sowie der beiden kreisfreien Städte Krefeld und Mönchengladbach übernommen.
Die gebürtige Bonnerin absolvierte zunächst an den Universitäten Bonn und Köln ein Magisterstudium in den Fächern Kunstgeschichte, Vor- und Frühgeschichte sowie Städtebau und schloss dieses im Jahr 2007 mit einer Arbeit über das Industrieensemble des Freudenthaler Sensenhammers in Leverkusen-Schlebusch ab. Bereits während des Studiums war die Kollegin vielfach als Grabungsarbeiterin für das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland tätig sowie als Praktikantin im Bereich Industriedenkmalpflege unserer Abteilung Inventarisation.
Dem Studium im Rheinland folgte ein Aufbaustudium der Denkmalpflege an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg/Fachhochschule Coburg. Die Abschlussarbeit (2011) befasst sich mit dem städtischen Friedhof Fürth und war verbunden mit einer freiberuflichen Tätigkeit als denkmalfachliche Beraterin für den noch in Nutzung befindlichen Friedhof der fränkischen Kommune. Der berufliche Weg führte Barbara Wunsch nach Stationen in der Bau- und Bodendenkmalpflege - im Regierungspräsidium Karlsruhe (2012-2014) sowie in den Unteren Denkmalbehörden in Wiesbaden (2014-2016) und Bonn (2016/17) - zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz nach Bonn. Hier war sie bis zuletzt als Projektleiterin für zahlreiche stiftungseigene Denkmäler tätig, in der unmittelbaren Praxis am Objekt. Wir freuen uns, dass Barbara Wunsch als vielseitig erfahrene und begeisterte Denkmalpflegerin mit großem Sinn für das Thema Öffentlichkeitsarbeit unser BKD-Team verstärkt.
Herzlich willkommen und auf eine bereichernde Zusammenarbeit nach innen wie nach außen!
Autorin: Claudia Euskirchen
Im März dieses Jahres hat Dr. Klaus-Ludwig Thiel die Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege des LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) verlassen und sich in den sowohl langersehnten als auch wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Geboren am 11.04.1957 in Lüdenscheid, war Klaus Thiels Liebe für die Architektur des Barock früh gefunden. Eine Ausstellung zu Johann Conrad Schlaun im Münsteraner Erbdrostenhof legte den Grundstein für dieses Interesse, welches ihn sein gesamtes (Berufs)leben begleiten sollte. Als feststand, dass er den väterlichen Werkzeugbaubetrieb nicht übernehmen wollte, entschied sich Klaus Thiel für ein Studium der Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik, das die Grundlage für seine berufliche Tätigkeit in der Denkmalpflege bilden sollte. Klaus Thiel studierte an der Universität Köln, sein Studium schloss er 1983 mit der Dissertation "Staatsbauentwürfe Jean de Bodt’s für Friedrich I in Theorie und Praxis" unter der Betreuung von Prof. Hans Ost ab. Nach Unterbrechung durch den Wehrdienst folge ein wissenschaftliches Volontariat beim Rheinischen Amt für Denkmalpflege, welches 1988 in einen Werkvertrag für die Kulturguterfassung der Denkmäler der Stadt Duisburg überging. Seit dem 01.01.1990 betreute Klaus Thiel als wissenschaftlicher Referent in der Praktischen Denkmalpflege die Bereiche Wuppertal und Remscheid. Nicht viel später kam nach Vertretungen für Mönchengladbach, den südlichen Kreis Mettmann und dem Rhein-Sieg-Kreis schließlich der Oberbergische Kreis hinzu.
Beständigkeit prägte Klaus Thiels gesamte berufliche Karriere. Mit einer Kontinuität von fast 20 Jahren in der Zuständigkeit für dieselben Gebiete und Baudenkmäler konnte er die Entwicklung der sowohl industriell wie auch landwirtschaftlich geprägten Kultur- und Denkmallandschaft des Bergischen Landes begleiten und verfolgen. Als größte berufliche Herausforderung bleibt Klaus Thiel dabei vor allem die Instandsetzung der Schwebebahn in Wuppertal in Erinnerung: Hier wurde der Kunsthistoriker mit der Bewertung einer historischen Stahlbaukonstruktion und der Erhaltung eines technischen Denkmals im Betrieb konfrontiert. Auch die Erhaltung der historischen Stadthalle in Wuppertal, der ehemaligen Wohn- und Fabrikbauten Hilger/Cleff in Remscheid sowie der Anbau der neuen Orangerie von Schloss Homburg stellen prägende Projekte seiner beruflichen Tätigkeit dar.
Mit Dienstreisetagen an fast jedem Dienstag und Donnerstag war seine Arbeit durch den unmittelbaren, örtlichen Bezug zum Denkmal und eine große Nähe zur Praxis geprägt. So war es sicher auch in seinem Sinne, dass ihn der Umzug von Köln zurück in die Heimat Lüdenscheid im Jahr 2012 den bergischen Baudenkmälern näherbrachte. Einziger Wermutstropfen blieben zuweilen die Fahrten zum Büro nach Brauweiler: aufgrund des über die Jahre immer stärker zunehmenden Verkehrs und des Haderns mit dem Zustand der Leverkusener Brücke wird Klaus Thiel diese sicherlich nicht vermissen. Im Büro war Klaus Thiel dennoch immer einer der ersten. Als unerschöpfliche Wissensquelle in Fragen der Barockarchitektur und erfahrener Denkmalpfleger wird er uns mit seinem Rat und seiner Fachkenntnis sehr fehlen.
Für die Zeit seines Ruhestands hat Klaus Thiel bereits einige Projekte geplant. Nicht nur der leidenschaftlichen Pflege des heimischen Gartens will er sich in Zukunft widmen, auch sein in den letzten Jahren etwas vernachlässigtes Hobby des Kraftsportes und des Modellbaus möchte er wiederaufnehmen. Wir wünschen Klaus für diese und alle anderen Unternehmungen alles Liebe und Gute – wir werden Dich vermissen!
Autor*innen: Theresa König, Astrid Lang, Frank Nikstat, Jaqueline Tuschy und Romana Tybery
Nach langer schwerer Krankheit ist Prof. Dr. Walter Buschmann am 21. Mai 2023 in Köln verstorben. Mit ihm verliert die Denkmalpflege eine wirkmächtige Stimme und einen profilierten Fachmann für die Industriekultur im Rheinland und weit darüber hinaus.
Im Jahr 2014 ging Walter Buschmann nach seinem langjährigen Dienst in der rheinischen Inventarisation in den Ruhestand, was ihn jedoch nicht davon abhielt, weiter zu publizieren – unter anderem sind dabei drei schwergewichtige und prächtig illustrierte Bände zur Architekturgeschichte der beiden Kölner Rheinseiten und zu industriellen Denkmalen im Ruhrgebiet entstanden. Darüber hinaus hat er sich gemeinsam mit engagierten Bürger*innen und Fachkolleg*innen aktiv für die Belange des industriekulturellen Erbes eingesetzt. So trat er z.B. tatkräftig für den Erhalt des Otto-Langen-Quartiers in Köln ein. Dass ihm bis zuletzt die aktuellen Debatten um die Kölner Baukultur wichtig waren, bekundet sein Leserbrief vom 22. Februar dieses Jahres im Kölner Stadt-Anzeiger, in dem er dezidiert für den Erhalt der Kölner Stadtbibliothek und die architektonischen Qualitäten dieses zentralen Bauwerks "zwischen dem Brutalismus und der modernen Glasarchitektur" am Kölner Neumarkt warb.
Davor lagen 34 Berufsjahre im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR), zunächst in der Bonner Dienststelle, in der er 1980 als Gebietsreferent in der Praktischen Denkmalpflege (der heutigen Abteilung Bau- und Kunstdenkmalpflege) begann. Wie einst Paul Clemen seinen ersten Inventarband 1891 über den Kreis Kempen verfasste, war auch Walter Buschmann zunächst mit einem niederrheinischen Kreis, Kleve-Nord, und der Stadt Essen betraut und erkundete die Denkmäler gleich dem ersten Provinzialkonservator der damaligen Rheinprovinz häufig mit dem Fahrrad. Promoviert hatte Walter Buschmann ein Jahr zuvor, 1979, an der Universität seiner Geburtsstadt Hannover mit der Dissertationsschrift "Linden – Geschichte einer Industriestadt im 19. Jahrhundert". Damit war bereits der Themenkreis umrissen, der ihn sein weiteres Leben faszinieren würde.
Im Jahr 1990 wurde Walter Buschmann zum Referatsleiter für Technik- und Industriedenkmale in der Abteilung Inventarisation in der Abtei Brauweiler berufen. Er bereicherte damit ein noch vergleichsweise junges Fachgebiet, das sich in den späten 1960er Jahren in Nordrhein-Westfalen herausgebildet hatte. Mit der 1969 erfolgten Unterschutzstellung der Dortmunder Maschinenhalle Zollern II/IV im westfälischen Landesteil und dem Einbezug von Zeugnissen der industriellen Entwicklung in das Kurzinventar der Ruhrgebietsstädte Mülheim und Oberhausen waren bereits erste Schritte zur Pflege technisch-industrieller Denkmale in Nordrhein-Westfalen getan worden. 1973 wurde im Fachamt in Münster, ein Jahr später in Bonn, der jeweils erste Industriereferent eingestellt. Im Rheinland hatte seither Axel Föhl die Grundzüge der institutionellen Technik- und Industriedenkmalpflege erarbeitet, bevor Walter Buschmann im Jahr 1990 ins Sachgebiet hinzukam. Den Schwerpunkt von Walter Buschmanns Tätigkeit bildete fortan der Regierungsbezirk Köln.
Das Rheinland zählt mit seiner außerordentliche Dichte an Zeugnissen der Industrie- und Technikgeschichte zu den bedeutenden Regionen der Industrialisierung in Europa. Den Denkmalwert der einzelnen Objekte zu erkennen, einzuordnen und gutachterlich zu beurteilen, setzt eine umfassende Kenntnis der gesamten technischen Entwicklung voraus – gerade weil es sich bei Industrieanlagen häufig um Flächendenkmäler mit einer Vielzahl von Objekten unterschiedlicher Funktionen und Zeitschichten handelt.
Aus der wissenschaftlichen Bearbeitung unzähliger industrieller Einzelobjekte und der Erforschung der dahinterstehenden technischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Region entstanden Grundlagen für die Forschung, die er in seiner Lehrtätigkeit an den Hochschulen in Essen (GHS), Köln (FH, heute TH), Dortmund (TU) und seit 1995 an der Aachener RWTH an die Studierenden weitergab. Mit dem Thema "Zechen und Kokereien im rheinischen Steinkohlenbergbau" habilitierte er sich schließlich an der Aachener Hochschule. Seine Habilitationsschrift war zugleich das erste Gattungsinventar in der Inventarreihe "Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen. I. Rheinland." Über die topografische Einordnung der Zechen hinaus ermöglicht es ihre typologische Einordnung und Bewertung und ist somit auch Grundlagenforschung für die Steinkohleproduktion. 2008 folgte das zweite Gattungsinventar zum heute hochpolitischen Thema Braunkohlebergbau, das er gemeinsam mit Norbert Gilson und Barbara Rinn vorlegte. Seit 2010 lehrte er in Aachen als außerplanmäßiger Professor mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Technik und Industrie im Forschungsgebiet Denkmalpflege. Eine lange Liste von Vorträgen und Publikationen gibt Zeugnis von seinem unermüdlichen Einsatz für den Erhalt und die Erforschung der Industriedenkmäler. Das von ihm herausgegebene Buch "Zwischen Rhein-Ruhr und Maas: Pionierland der Industrialisierung – Werkstatt der Industriekultur" (Essen 2013) ist zugleich eine Zusammenfassung seiner Tagungsbeiträge.
Walter Buschmanns fachlicher Horizont war besonders weitgespannt und ermöglichte ihm die Beurteilung sowohl von Zeugnissen aus der Frühzeit der Industrialisierung als auch moderner Anlagen. Das Spektrum reichte hierbei vom trigonometrischen Punkt bis zur Turbinenhalle. Besonders lagen ihm jedoch Arbeitersiedlungen, Brückenbauten, die Zeugnisse der Eisenbahngeschichte und des Kohlenbergbaus am Herzen. Dabei war es ihm immer wichtig, das Einzeldenkmal als Teil der Kulturlandschaft zu sehen und die historischen und kulturellen Voraussetzungen seiner Entstehung in die Beurteilung einfließen zu lassen. Auf der Basis der wissenschaftlichen Erforschung und der Publikation seiner Erkenntnisse hat Walter Buschmann durch seine Lehrtätigkeit, seine zahlreichen Vorträge auf Fachtagungen und für die interessierte Öffentlichkeit das Thema Industriekultur vielen Menschen zugänglich gemacht. Und er verstand es, diesen Kreis an Interessierten stetig zu erweitern und engagierte Mitstreitende zu gewinnen: Mit der Gründung des "Förderverein Rheinische Industriekultur e.V." übertrug er die Idee der "via industrialis – Route der Industriekultur" durch die Region an Rhein und Ruhr auf seinen Lebensmittelpunkt Köln und machte sich hier – gemeinsam und eng vernetzt mit engagierten Kölner Bürger*innen und lokalen Partner*innen - für den Erhalt und die Nutzung vieler Denkmale der Technik und Industrie stark, so z.B. gemeinsam mit der "Bürgervereinigung Köln-Ehrenfeld von 1954 e.V." für den Gaskugelbehälter in Köln-Ehrenfeld. Die Aufstellung von informativen Stelen zur Via Industrialis ist gleichfalls ein Projekt, das fortläuft.
Mit Walter Buschmann ist ein bedeutender Protagonist im Netzwerk der Industriekultur gestorben. Auch außerhalb des Amtes wird sein Einsatz für die Industriekultur an vielen Orten überregional weiterwirken und seine zahlreichen Publikationen werden weiterhin eine unverzichtbare Grundlage für die Erforschung von Technik und Industrie – nicht nur im Rheinland – darstellen. Sein Lebenswerk bleibt uns als schöne Erinnerung an einen unermüdlichen Wissenschaftler und geschätzten Kollegen.
Autorin: Anna Skriver