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Denkmalpflege im Rheinland

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17. Dezember 2024 | Pressemeldung

Denkmalpflege zwischen Romanik und Postmoderne

Das neue Jahrbuch der rheinischen Denkmalpflege blickt auf die Krisenjahre 2021-2022

Aachen, Bonn, Kreis Euskirchen, Kreis Heinsberg, Köln, Neuss, Pulheim. - Firmen ziehen Bilanz, das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) tut es auch. Seit 1896 im Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege.
Das aktuelle Jahrbuch, Band 49, beleuchtet in 15 Aufsätzen Schwerpunktthemen der Jahre 2021 und 2022; eine ungewöhnlich herausfordernde Zeit für die Denkmalpflege, die von Corona, einer Flutkatastrophe und der Einführung des neuen Denkmalschutzgesetzes geprägt war. Mit dessen Inkrafttreten am 1. Juni 2022 kam ein kritisch von beiden Landschaftsverbänden und ihren jeweiligen Denkmalfachämtern begleiteter Prozess zum Abschluss. „Infolge des neuen DSchG NRW steht eine Konzentration auf die fachlichen Aufgaben des Amtes im Vordergrund“, so Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke im Vorwort der Publikation.

Davon gab es auch in den Krisenjahren reichlich, wie der Publikation zu entnehmen ist. Denn das Fachamt hat weiterhin zu unterschiedlichsten denkmalpflegerischen Fragen beraten, geforscht und neue Denkmäler entdeckt. Auch jüngere Objekte, errichtet in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, haben Denkmalreife erlangt.

So geht es im aktuellen Jahrbuch um Objekte der Spät- und Postmoderne mit Schwerpunkt in Bonn, um Kurparks im Stil der Nachkriegsmoderne in Burtscheid und Bad Münstereifel und um liturgiegeschichtliche Hintergrundinformationen zu Nachkriegskirchen. Die Publikation berichtet ferner über die Fortsetzung der Sanierungsarbeiten am Ratsschiff MS „Stadt Köln“, dessen zweiter Bauabschnitt abteilungsübergreifend vom LVR-ADR begleitet wird. Das neue Fachgebiet Moderne Materialien in der Restaurierung stellt ein DFG-gefördertes Forschungsprojekt zur Konservierung der Polyesterfenster am Bonner Viktoriabad vor, und die Holzrestaurierungswerkstatt beschäftigt sich mit Kölner Skulpturen des 14. Jahrhunderts und ihrer tatsächlichen Provenienz.

Ein weiterer Schwerpunkt ist den romanischen Basiliken St. Quirin in Neuss und der Münsterbasilika in Bonn gewidmet. Beide Kirchen wurden bauhistorisch untersucht und neue Erkenntnisse publiziert. Am Beispiel der Wiederherstellung von Schloss Burg an der Wupper in Solingen um 1900 rekapituliert die Denkmalpflege ihre eigene Vorgehensweise im Wandel der Zeiten.

Die Flutkatastrophe 2021 eröffnete bei allem Leid und trotz zahlloser negativer Auswirkungen auch Chancen für die Forschung, weil sie Fachwerkkonstruktionen freispülte, die dadurch untersucht werden konnten. In Bad Münstereifel widmete sich ein Team des Fachamts in Kooperation mit dem Labor für Dendrochronologie der Universität Bamberg einem großen Datierungsprojekt, das erstaunliche Ergebnisse hervorbrachte.

Abgerundet wird der Aufsatzteil durch einen Forschungsbericht zu Dachwerken um 1500 auf Kirchen im Kreis Heinsberg sowie eine Zeitreise zu 60 Jahren Bauforschung und Vermessung im LVR-ADR.

Der nachrichtlich verfasste Amtsbericht dokumentiert im zweiten Teil der Publikation die vielfältigen Aktivitäten des Fachamts. Vorträge, Forschungsprojekte, Veranstaltungen, Publikationen, Netzwerke, neue Mitarbeitende und online-Formate: Trotz Corona, Flutkatastrophe und dem Bestreben, das neue Denkmalschutzgesetz in seiner vorgesehenen Ausprägung zu abzuwenden, ging das Denkmalpflege-Fachamt mit einer positiven Bilanz seiner Tätigkeit durch die Krise.

Zur Publikation:
Jahrbuch der Rheinischen Denkmalpflege, Band 49
Hrsg. von Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke
E. Reinhold Verlag, Altenburg 2024
ISBN 978-3-95755-091-0
320 Seiten, 49,95 €

Bilder zum Download:

Buchcover des 49. Jahrbuchs der rheinischen Denkmalpflege (JPG, 501 KB)


Mitarbeiterinnen des LVR-ADR präsentieren das frisch gedruckte Jahrbuch: Landeskonservatorin Dr. Andrea Pufke, Sabine Cornelius, Dr. Ulrike Heckner, Dr. Dorothee Heinzelmann, Eva-Maria Beckmann (v.l.) (JPG, 974 KB)

Jahrbuch 49, Inhaltsverzeichnis und Vorwort (PDF, 99 KB)


E. Reinhold Verlag, Publikationsankündigung



Pressekontakt:

Sabine Cornelius
Pressereferentin
LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR)
sabine.cornelius@lvr.de

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