Buchcover des Inventars Xanten, Hrsg. von Landeskonservatorin Rheinland
Xanten, Pulheim. Xantens römische Geschichte ist nicht zuletzt durch den Archäologischen Park vielen Menschen ein Begriff. Die spätere Stadtentwicklung der kleinen, aber bedeutenden Stadt am Niederrhein ist dagegen vergleichsweise wenig bekannt. Bis jetzt.
Ein dreibändiges Großinventar unter dem Titel „Die Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Xanten“, würdigt die nachrömische Stadtgeschichte in ungewöhnlicher Tiefe. „Das Werk ist eine Krönung der Xantener Stadtgeschichte“, so Landeskonservatorin Andrea Pufke als Herausgeberin. Tatsächlich hat das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland (LVR-ADR) nur vereinzelt zuvor die Bau- und Kunstdenkmäler einer Stadt in einer vergleichbaren Form erforscht.
Warum gerade Xanten? „Nach dem Kölner Dom ist der Dom von Xanten der bedeutendste gotische Kirchenbau am Niederrhein“, so der Kunsthistoriker Godehard Hoffmann, der seine letzten zehn Berufsjahre als Wissenschaftlicher Referent im LVR-ADR der Publikation widmete. „Aber auch im Umfeld des Domes mit seinem beeindruckenden romanischen Westwerk findet sich eine ungewöhnliche Fülle bedeutender Baudenkmäler“. Ihnen gilt der nun erschienene Band 1 des Inventars unter dem Titel: „Innenstadt mit ehemaliger Stiftsimmunität und Bauten des Erzbischofs“. Konkret heißt das: Die wichtigen baulichen Zeugnisse, die die Stadt jemals prägten, sind beschrieben. Darunter Klöster, Stadttore, Bürger- und Kurienhäuser, Friedhöfe, Wegkapellen, Windmühlen und die ehemalige Synagoge. Über 500 Seiten umfasst das Werk, rund 500 Fotografien, die Mehrzahl neu aufgenommen, machen es neben einer Fülle historischer Aufnahmen und Pläne zum Augenschmaus.
Die Arbeit am Inventar Xanten war in den 1970er Jahren vom Kunsthistoriker und Gotik-Experten Rainer Schiffler begonnen worden. Einen besonderen Fokus legte Schiffler, der 2014 verstarb, auf den gotischen Dom und seine Ausstattung. Band 2 und 3, die ab dem Jahresende erscheinen, sind im Wesentlichen die Früchte seiner Arbeit.
Nach Schifflers Tod nahm Godehard Hoffmann die Arbeit am Inventar wieder auf und schrieb es fort. Viola Blumrich (LVR-ADR) bereicherte das an historischen Plänen, Zeichnungen und Fotografien reiche Werk durch aktuelle Objektfotos.
Godehard Hoffmann resümiert: „Das Großinventar Xanten wird zweifelsfrei über einen langen Zeitraum inhaltlich Bestand haben und hoffentlich die Basis für viele weitere Forschungen sein“.
Fotos zum Herunterladen:
Buchcover des Inventars, Band 1 (JPG, 1,09 MB)