Keramische Materialien finden sich in vielfältigster Weise am Denkmal. Zu den keramischen Baumaterialien zählen Backsteine und Formziegel, aber auch Dachpfannen und keramische Bauzier wie Konsolen, Vasen, Reliefplatten oder farbige glasierte Fassadenbekleidungen. Im Bereich der Ausstattung finden sich glasierte mittelalterliche bis neuzeitliche Bodenfliesen, Wandbekleidungen aus Delfter Fliesen, Jugendstilfliesen oder Tonstiftmosaiken, Kachelöfen, Öfen aus Fayence oder Majolika, keramische Brunnen, aber auch Geschirr und Gefäße aus Steinzeug, Steingut oder Porzellan, daneben Ziergegenstände wie Reliefs und Skulpturen.
Keramische Baustoffe wie Dachziegel und Backsteine können verschmutzen und ähnlich verwittern wie Naturstein. Keramische Ausstattungsgegenstände sind sehr empfindlich gegen mechanische Beschädigungen. Glasuren, Engobe und Bemalungen können abplatzen oder durch abgenutzt werden, Brunnen durch Kalkablagerungen und Versinterungen verkrusten.
Die Arbeitsschritte in der Restaurierung von keramischen Objekten sind vielfältig. Oberflächen müssen gereinigt werden, ohne die empfindlichen Glasuren zu beschädigen, Risse und Sprünge sind zu kleben, Fehlstellen zu ergänzen, Glasuren und Überzüge zu festigen. An Fehlstellen in Glasuren und Bemalungen können Retuschen erforderlich sein. Die Arbeitsschritte zur Erhaltung keramischer Baustoffe ähneln oft denen in der Restaurierung von Naturstein und Malerei.
Zu allen damit verbundenen Fragestellungen berät die Restaurierung für Glas und Keramik im LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland.